Mitgliederversammlung und Sommerfest der Regionalgruppe Nordhessen

Am 12. Juni 2025 haben sich die Mitgliedsunternehmen der Regional-Gruppe-Nordhessen zur Mitgliederversammlung am Fuße des Herkules im Chalet zur Löwenburg zusammengefunden. Mit Staatssekretär Sören Bartol aus dem Bundesbauministerium war auch ein hochkarätiger Gast aus der Bundespolitik vor Ort. Zu den weiteren Ehrengästen gehörten der Hessische Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, Timon Gremmels, sowie Vertreter aus dem Hessischen Landtag.

 

„Bau-Turbo jetzt!“ – Sommerfest der nordhessischen Bauindustrie auf der Löwenburg

 

Ein Abend zum Netzwerken – mit klaren Botschaften an die Politik

Ein Sommerabend wie aus dem Bilderbuch: Strahlender Sonnenschein, gute Gespräche, ein malerisches Ambiente am Grischäfer-Chalet im Kasseler Bergpark – das Sommerfest der nordhessischen Regionalgruppe im Bauindustrieverband Hessen-Thüringen bot am vergangenen Freitag nicht nur Gelegenheit zum Austausch, sondern auch eine klare Plattform für die Anliegen der Bauwirtschaft.

Rund 120 Gäste – darunter Vertreter mittelständischer und größerer Bauunternehmen, Architekten, kommunale Entscheider, Planer, Politiker und Bankfachleute – waren der Einladung gefolgt. Und sie bekamen mehr als nur ein entspanntes Get-together: Der Abend wurde auch genutzt, um aktuelle Herausforderungen und politische Erwartungen offen anzusprechen.
 

Bauwirtschaft braucht einen „Turbo“ – und klare Signale
 

Anne Fenge, Regionalvorsitzende und Vorständin der Hermanns AG, brachte es in ihrer Begrüßung auf den Punkt: Die Bauwirtschaft steht unter Druck – steigende Kosten, stockende Genehmigungen und ein schleppender Wohnungsbau bremsen die Entwicklung. Jetzt sei der richtige Zeitpunkt, einen Turbo zu zünden, forderte Fenge. Gerade im Bereich des Wohnungsbaus müsse die öffentliche Hand deutlich mehr Engagement zeigen.

Bürokratie als Wachstumsbremse – was sich ändern muss
 

Verbandspräsident Jochen Wachenfeld-Teschner wies in seinem Statement darauf hin, dass Genehmigungsverfahren in Hessen im Durchschnitt rund 16 Monate dauern – zu lang, um den dringend benötigten Wohnraum zügig zu realisieren. Die Anforderungen vieler Behörden seien „völlig überzogen“, kritisierte er. Auch Hauptgeschäftsführer Burkhard Siebert betonte, dass es klare Regeln und eine spürbare Beschleunigung brauche – sowohl beim Bauen selbst als auch bei der Genehmigungspraxis.

Starke Impulse von den Ehrengästen
 

Mit Staatssekretär Sören Bartol aus dem Bundesbauministerium war auch ein hochkarätiger Gast aus der Bundespolitik vor Ort. Bartol zeigte Verständnis für die Kritik und versprach: „In der Bundesregierung gibt es eine neue Aufbruchsstimmung – wir wollen raus aus der Bürokratismus-Spirale.“ Das geplante Sondervermögen für den Wohnungsbau solle zusätzlich wirken und nicht einfach vorhandene Mittel ersetzen. Auch Kommunen sollen mehr Freiheiten erhalten, um vor Ort schneller reagieren zu können.

Ein Blick über den Tellerrand kam von Ute Schrader, Vorständin der BKK Salus. In ihrem Vortrag zeigte sie auf, dass auch die Gesundheitsbranche dringend neue Wege in der Finanzierung und Planung gehen müsse. Die Bauwirtschaft sei dabei ein unverzichtbarer Partner – doch auch hier seien die Rahmenbedingungen oft nicht zukunftsfähig. Schrader kritisierte, dass der Koalitionsvertrag in Berlin in Teilen eher auf Verwaltung des Bestehenden als auf echte Reformen ziele.

Zu den weiteren Ehrengästen gehörten der Hessische Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, Timon Gremmels, sowie Vertreter aus dem Hessischen Landtag.

Mitgliederversammlung
 

Neben dem Sommerfest trafen sich die Mitglieder des Bauindustrieverbandes Hessen-Thüringen (BIV) zur jährlichen Versammlung. Jochen Wachenfeld-Teschner wurde erneut zum Präsidenten des BIV, zu seinen Stellvertretern wurden wieder Marco Auth und Heinrich Nenninger gewählt: Jochen Wachenfeld-Teschner: "Die Bauunternehmen in Hessen und Thüringen stehen bereit, erwarten einen zügigen Beschluss des Deutschen Bundestages zum - möglichst schlanken - Errichtungsgesetz für das Sondervermögen Infrastruktur. Die Bauindustrie in Hessen und Thüringen fordert eine deutliche Genehmigungs- und Planungsbeschleunigung auf allen administrativen Ebenen, eine neue Struktur- und Prozesseffizienz auf Seiten der öffentlichen Auftraggeber und eine ernsthafte Flexibilisierung des Vergaberechts. Wir benötigen einen echten Bau-Turbo!"

 

Foto: Beim Sommerfest an der Löwenburg (v. l.): Ulrich Linß vom Nordhessenvorstand; Regionalvorsitzende Anne Fenge; Timon Gremmels, Hessischer Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur; Sören Batol, Staatssekretär bei der Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen; Verbandspräsident Jochen Wachenfeld-Teschner; Helena Fischer (Regionalgruppe Nordhessen); Michael Bunk vom Nordhessenvorstand sowie Geschäftsführer Burkhard Siebert (Gesamtverband).