Zahlreiche Vertreter aus den im Bahnsektor tätigen Unternehmen und maßgebliche Akteure aus Politik und Verwaltung diskutierten gemeinsam die allgemeinen Herausforderungen für die Infrastruktur „Schiene“ in der Region sowie konkrete aktuelle und geplante Projekte im Bereich Mitte.
Vorgestellt und besprochen wurden mögliche Maßnahmen, um die realen Kosten signifikant zu senken, die Lösung der Probleme, die mit der Zulassung von Gleisbaumaschinen einhergehen, die Folgen der Nachhaltigkeitsbewertung sowie die Neugestaltung der Vergabeverfahren der Deutschen Bahn.
Vor allem aber wurden die bereits laufenden und / oder geplanten Korridorlösungen der Deutschen Bahn behandelt. Der von Steffen Hantschick, Leiter Vertragsmanagement und Verbände der DB InfraGo AG, unterbreitete Vorschlag, den Mittelstand in die Korridorlösungen unmittelbar über das Modell „Bauvertrag mit Kooperationsverpflichtung“ einzubinden, wurde von der Bauwirtschaft positiv aufgenommen. Die DB AG wird hochfrequentierte Streckenabschnitte im Rahmen von „Korridoren“, das heißt nicht „unter laufendem Rad“ 2/2 grundhaft sanieren, sondern für einige Monate komplett sperren. Deutschlandweit sind von den Korridorlösungen etwa 40 Streckenabschnitte betroffen: In Hessen und Rheinland-Pfalz befinden sich etwa acht dieser Abschnitte. Die Riedbahn war der erste Streckenabschnitt, zu welchem die Bauleistungen veröffentlicht wurden. Kurz vor der Ausschreibung steht in der Region Mitte aktuell der Rheinkorridor an. „Da diese Projekte sehr groß sind, muss sichergestellt sein, dass der regionale Mittelstand an den Verfahren teilnehmen kann. Die DB hat dazu in Frankfurt Verträge mit Kooperationsverpflichtung vorgeschlagen. Das ganze Bauvolumen soll auf mehrere Bau-Auftragnehmer aufgeteilt werden, und diese verpflichten sich, untereinander zu kooperieren. Wir begrüßen den Ansatz der DB, den Markt möglichst breit anzusprechen und Lösungen für eine mittelstandsgerechte Ausgestaltung dieser Projekte zu entwickeln. Auf das Know-How der mittelständischen Bauwirtschaft kann nicht verzichtet werden“, begrüßt Dr. Burkhard Siebert, Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverbandes Hessen-Thüringen e.V. den Vorschlag der Deutschen Bahn.
Veranstalter des Bahnbautages waren der Bauindustrieverband Hessen-Thüringen e.V., die Deutsche Bahn AG sowie die Bauwirtschaft Rheinland-Pfalz e.V. Der Bahnbautag 2024 wurde in Kooperation mit dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. sowie dem Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V. durchgeführt.
Die Präsentationsunterlage zum Bahnbautag 2024 finden Sie hier.